IPOS Institut | IPOS-Monats-Impuls Juli 2016 Kommunikation wertschätzend leben

IPOS-Juli-Impuls 2016

Kommunikation wertschätzend leben!  

von Dipl. Psych. Susanne Spieß

 

Sich gewertschätzt fühlen von sich selbst und anderen ist eine wesentliche Basis für ein einfacheres Miteinander und gemeinsamen Erfolg.

Grund genug, um unserern aktuellen Monats-Impuls diesem Thema zu widmen.

Der Ansatz der „Gewaltfreien Kommunikation“ von Marshall Rosenberg bzw. der "Wertschätzenden Kommunikation", wie seine ehemalige Mitarbeiterin, Beate Brüggemeier dieses Modell nennt, bietet hierfür hilfreiche und gut in den Alltag integrierbare Elemente. 

 

Im folgenden finden Sie

  • wesentlichen Elemente dieses Ansatzes.
  • mögliche Anwendungssituationen.
  • Formulierungsbeispiele für diese Anwendungssituationen.
  • Möglichkeiten für eine Verbesserung der gegenseitigen Wertschätzung im Team.

 

Wesentliche Elemente des Ansatzes

  • Statt Bewertungen abzugeben:  Konkrete Beschreibung von Beobachtungen
  • Statt in Schuldzuweisungen zu flüchten: Klares Benennen von Gefühlen
  • Statt verhärtende Positionen einzunehmen: Orientierendes Formulieren von Bedürfnissen
  • Statt barsche oder unklare Forderungen zu stellen:  Transparentes Nennen von Bitten.

Voraussetzung ist:
Eine offene, wertschätzende innere Haltung sich selbst und den Anderen gegenüber!

  

Mögliche Anwendungssituationen

Diese Elemente können Sie beispielsweise für folgende unterschiedliche Situationen anwenden:

  1. Wenn Sie selbst mitfühlend mit sich umgehen möchten
    (= Selbst-Wertschätzung). 

  2. Wenn Sie selbst ein Anliegen an andere haben und/oder von Anderen besser verstanden werden möchten
    (Wertschätzung für Andere und von Anderen).

  3. Wenn Sie auf andere konstruktiv und wertschätzend eingehen wollen.
    (= Wertschätzung für Andere).

  4. Wenn Sie zwischen zwei Konfliktpartnern vermitteln wollen.
    (=Gegenseitige Wertschätzung).

 

Formuierungsbeispiele für diese Anwendungssituationen

  • zu 1.   
    Ich wollte gerade nach Hause gehen, als dieser Anruf kam, der heute noch 30 Min.  Zusatzarbeit von mir erfordert (= Beobachtung). Das macht mich traurig (= Gefühl), weil ich Ruhe brauche (= Bedürfnis). Ich will mir noch 5 Minuten Gedanken-Pause gönnen, bevor ich mich dieser Zusatzaufgabe widme, um wieder Kraft tanken zu können (= Bitte).

  • zu 2.   
    Wenn Sie mich ansprechen, während ich gerade ein Telefonat führe (Beobachtung), ärgere ich mich (= Gefühl), weil ich mich gerne auf das Telefonat konzentrieren möchte  (= Bedürfnis). Bitte sprechen Sie mich das nächste Mal erst an, wenn ich mein Telefonat beendet habe (= Bitte).

  • zu 3.   
    Sie runzeln gerade die Stirn (= Wahrnehmung). Kann es sein, dass Sie beunruhigt sind (= Gefühl), weil Sie noch nicht genug Orientierung haben (= Bedürfnis) und Sie noch mehr Informationen möchten (= Bitte).

  • zu 4.   
    Zu Person A: Wenn Sie sagen „die sucht sich nur die Rosinen aus“ (= Beobachtung) meinen Sie dann, dass Sie verärgert sind (Gefühl), weil Ihnen an Fairness gelegen ist (= Bedürfnis) und Sie sich eine ausgewogene Aufgabenverteilung wünschen (= Bitte)?
    Zu Person B: Wenn Sie hören, wie ich dies formuliere und Person A dies bestätigt (= Beobachtung) – wie fühlen Sie sich dann (= Gefühl)? Was brauchen Sie in dieser Situation (= Bedürfnis)?. Was wünschen Sie sich (= Bitte)?

Persönliches Übungsprogramm

Um dieses Konzept zu erproben, empfehle ich Ihnen zuerst bei sich selbst zu beginnen:
Je klarer Sie sich selbst über Ihre Beobachtungen, Gefühle, Bedürfnisse und die daraus erwachsenden Bitten an sich selbst oder andere in verschiedenen Situationen werden, desto leichter ist es diese auch bei anderen als Vermutung anzusprechen bzw. diese im Gespräch zu erfragen.

Wie Sie üben können?

Wann immer Sie eine Situation erleben, die Sie in Stress versetzt oder Irritationen bei Ihnen auslöst können Sie diese für mehr Wertschätzung sich selbst gegenüber nutzen und sich bewusst machen:

  • Was ist konkret passiert?
    (= Beobachtung).

  • Wie fühle ich mich? Ich bin unsicher, traurig, wütend, .....
    (= Gefühl).

  • Was brauche ich? Ich brauche Klarheit, Sicherheit, Ruhe, Anerkennung .... (
    = Bedürfnis).

  • Was wünsche ich mir von mir, damit ich dieses Bedürfnis erfüllt bekomme? Ich bitte mich selbst Herrn M. anzurufen oder 30 Minuten Pause zu machen oder mich selbst dafür anerkennen was ich heute alles geschafft habe ....
    (= Bitte).

Wann wollen Sie starten?

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Sie möchten selbst ein IPOS-Seminar zur Verbesserung der Wertschätzung, Erleichterung des Miteinanders und gesunder Basis für Erfolg in Ihrer Organistion nutzen?  

Hier finden Sie Seminarbeschreibungen für Führungskräfte, alle Kollegen/innen, ganze Teams.

Sommerliche Grüße aus Ditzingen und wertschätzende Sommertage mit angenehm viel Sonne für Sie

Ihre Susanne Spieß 

PS: Der IPOS-Monats-Impuls macht im August "Sommerpause". Den nächsten Impuls erhalten Sie daher im September.

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® Copyright:  Dipl. Psych. Susanne Spieß  Institutsleiterin IPOS, Institut für Personalförderung und Organisationsentwicklung, 
Am Maurener Berg 8, 71254 Ditzingen, Tel.: 07156/1706-454, Fax: -455, Mail: info@IPOS-Institut.de,  www.IPOS-Institut.de, Juli 2016

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